Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Die Behandlung mit Mistel (Viscum album) gibt es in der Medizin seit vielen hundert Jahren für verschiedene Erkrankungen. Zur Therapie von bösartigen Wucherungen wurde sie allerdings erst um 1920 von Dr. Rudolf Steiner und Dr. Ita Wegman eingeführt.
Zur Vorbeugung eine Rückfalls, begleitend zu Chemotherapie und Bestrahlung, zur Behandlung fortgeschrittener bösartiger Wucherungen und in jeder Krankheitssituation zur Besserung des Allgemeinbefindens.
Die Wirkungen auf das Immunsystem stehen bisher im Vordergrund und sind auch am besten untersucht. Doch auch auf viele andere Bereiche des Menschen lassen sich Wirkungen zeigen:
um nur einige wenige zu nennen.
Durch den hohen Gehalt an Lektinen uns Viscotoxinen ist auch eine direkt zellabtötende Wirkung möglich. Doch auch wenn es inzwischen gelungen is, dies Substanzen zu isolieren und genechnisch herzustellen, lässt sich doch die Wirkung der Mistelpflanze nicht auf diese einzelnen Inhaltsstoffe reduzieren.
Üblicherweise als eine subkutane Injektion (Spritze unter die Haut wie Thrombose-Vorsorgespritzen oder Insulin) 2-3 Mal pro Woche. In Sondersituationen kann die Mistel auch direkt in Tumorgewebe gespritzt oder als Infusion gegeben werden.
Je nach Tumorstadium wird das Mistelpräparat über 1,5 bis 2 Jahre 2-3 Mal pro Woche gespritzt. Da dies ein realtiv langer Zeitraum ist, machen fast alle Patienten die leicht zu ernernenden Injektionen selbs bzw. übernimmt ein Familienangehöriger dies für sie. Danach können zunehmend Spritz-Pausen in die Therapie eingebaut werden. Die Fortführung ist insgesamt aber weiter notwendig und sinnvoll.
Die Gefahr eines Rückfalls der Krebserkrankung besteht, mit abnehmendem Risiko, für viele Jahre. Daher ist auch die vermehrte Wachsamkeit des Körpers gegenüber Tumorzellen langfristig wichtig.
Der Körper gewöhnt sich an die Spritzen und die „Trainingsreize“ für das Immunsystem, die man damit setzte. Also sind in der ersten Phase der Therapie häufig Dosissteigerungen sinnvoll, um eine möglichst gute Anregung des Immunsystems zu erreichen. Später sind dann auch die Pausen wichtig, damit der Körper jetzt selber seine Kräfte auch ohne äußere Reize zu halten lernt. Nach so einer Pause kann dann auch wieder ein kräftiger Reiz gesetzt werden.
Erwünscht und auch meistens auftretend sind örtliche Reizungen an Injektionsstelle ähnlich wie bei einem Bienenstich: Rötung, Schwellung, zum Teil auch Verhärtung, häufig verbunden mit Juckreiz, selten auch leichte Schmerzen. Dies Größe dieser Lokalreaktion sollte nicht über 10 cm im Durchmesser liegen und nach spätestens 3 Tagen wieder abgeklingen. Der Organismus gewöhnt sich an diese Injektionen, daher ist ein Nachlassen der lokalen Reaktion mit der Zeit normal.
Sehr selten treten Allgemeinreaktion auf. Diese können unterschiedlich ausfallen. Manche Menschen fühlen sich an den Spritztagen kräftiger und in gehobener Stimmungslage, manche fühlen sich etwas müder. Die meisten Patienten fühlen sich jedoch nicht anders als an anderen Tagen.
Auftreten kann auch ein Wärmegefühl mit Temperatursteigerung. Fieber ist sehr selten, es sei denn, es wird durch anfänglich hohe Dosierung bewusst erzeugt.
Der Organismus gewöhnt sich an die Reize, die durch die Mistelspritzen gesetzt werden, so wie z.B. auch ein Imker im Laufe der Zeit gegen Bienenstiche immun wird. Deswegen sind Dosisanpassungen oder auch ein Wirtsbaumwechsel notwenig, um eine möglichst optimale Stimulation des Immunsystems zu erreichen.
Eine Kombination ist durchaus möglich, ohne die Wirksamkeit von Chemotherapie oder Bestrahlung zu verringern. Im Gegenteil, immer wieder sehen wir eine bessere Verträglichkeit der anderen Therapien durch die Mistel. Insbesondere eine durch die Chemotherapie ausgelöste Müdigkeit und Erschöpfung wird durch die Mistel gebessert. Daher sollte die Mistel begleitend zur Chemotherapie gegeben werden. Zu beachten ist, dass die Mistel nicht im Bereich des Bestrahlungsfeldes gespritzt werden sollte.
Immer wieder taucht die Behauptung auf, das es unter Misteltherapie zu einer Zunahme des Tumorwachstums kommen könnte. Es gibt jedoch keine einzige klinische Studie, in der unter Anwendung eines Mistelextraktes das Überleben der Patienten kürzer gewesen wäre als in der Vergleichsgruppe ohne Misteltherapie.
Es gibt Studien, in denen unter Misteltherapie kein besseres Ergebnis gefunden werden konnte, aber auch genauso viele Untersuchungen, die einen Vorteil der mit Mistel behandelten Patienten zeigen.
Ja, die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Misteltherapie. Auch bei privaten Versicherungen ist dies praktisch immer der Fall.
Unsere Grundkritik zu beiden Punkten ist der bisher ausstehende Nachweis, dass die möglichen Labortests letztendlich wirklich ein besseres Therapieergebnis für den Patienten bedingen. Zudem können diese Tests nicht über die gesetzliche Krankenversicherung abgerechnet werden, sodass die Kosten von den Patienten selber übernommen werden müssen.
Dennoch ist die Suche nach Laborwerten zur Messung der Effektivität der Misteltherapie ein wichtiger Aspekt. Ein Ansatz könnte in bestimmten Krankheitssituationen die Bestimmung von Mistelantikörpern sein, die üblicherweise unter der Therapie auftreten.
Die Gewichtung der verschiedenen Bestandteile des Mistelextraktes unterscheidet sich je nach Wirtsbaumart. Der Wirtsbaum wird entsprechend dem von der Krebserkrankung betroffenen Organ ausgewählt. Diese Zuordnung beruht auf einer vergleichenden Betrachtung von Organen und Bäumen. Jedoch gilt auch hier, dass bisher der Beweis aussteht, dass diese Präparate dann auch am besten wirken. Aus diesem Grund verwenden die nicht-anthroposophischen Mistelherstellen auch nur die Mistel von der Pappel.
Unseres Erachtens nach sollte vorerste die Zuordnung von Organ und Wirtsbaum beibehalten werden, bis eine bessere Differenzierung möglich ist.
In einzelnen Fällen kann es sinnvoll sein, die Misteltherapie mit einer Fiebertherapie zu kombinieren. Dabei werden entweder der gesamte Organismus oder auch nur einzelne Regionen überwärmt.
Einen ganz wichtigen Punkt möchten wir hier noch anreißen: den Aspekt des „inneren Weges“:
Für manche Betroffene kann die Erkrankung ein Aufruf zu einem inneren Weg sein, ein Impuls, das bisherige Leben neu zu ordnen, manche Bereiche neu zu gestalten. Es gibt inzwischen viele gute Hinweise, dass die Eigeninitiative des Paeinten und auch die innere Arbeit ein wesentlicher Faktor im Gesundungsprozess sein können. Auch hierzu gibt es Möglichkeiten der Anleitung und Unterstützung. Reichhaltige Anregung zu Erhalt der Gesundheit, Informationen zu verschiedenen Krankheiten und vielfältigen Heilungsmöglichkeiten bieten z.B: die Vortrags- und Gesprächsabende der Öschelbronner Gespräche oder die Angebote des Therapeutikum Öschelbronn.
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